5. Tag:

Cavalese – Manghenpass – Borgo Valsugana – Barco
– Kaiserjägerweg – Albergo Monterovere

25. Juli 2002

 

Km

73,06

Fahrzeit

5:48

Hm auf

2192

Hm ab

1965

Max. Höhe

2067

 

 

Vavg 

12,5

Vmax 

56,1

Eigentlich wollten wir früh los, aber in so einem Hotel führt die Chefin die Kasse, und die kommt nunmal erst nach dem Frühstück. Zumindest waren wir kurz nach 09:00 auf dem Weg, erst im Sturzflug ins Tal, dann auf dem Radweg weiter zum Beginn des Manghenpasses. Der ist der einzig nahe Durchgang durch die Catena die Lagorei, ansonsten hieße es 50 km Umweg über Asphalt. Die Paßstrasse ist schön, führt zu zwei Dritteln durch Wald und ist frühmorgens noch frei von Motorrädern. Wir trafen auch die zweite Gruppe vom Vortag auf der Strasse wieder, besser gesagt: Sie uns... Das Tal wird immer enger, irgendwann ist die Strase für LKW und Busse gesperrt, es ist idyllisch. Schade nur, daß wir im Taunus solche Steigungen nicht trainieren können. Wie auch immer, hier wird der Gegensatz zur Vegetation der Nordalpen zum ersten Mal deutlich. Andere Bäume, weniger Wasser. Noch ein kurzer Aufenthalt an der Manghenpaßhütte wo gerade die Polenta für das Mittagessen bereitet wurde. Trotz strahlender Sonne war es doch etwas frisch. Noch die obligatorischen Gipfelfotos, da haben wir ja Übung drin, und ab ging es nach Borgo Valsugana zu unserem Mittagessen. Wir hatten den Paß ganz klar von der besseren Seite angefahren, die Abfahrt war steiler als der Anstieg, wenig schattig, breit und gut ausgebaut, nix was man unbedingt hochfahren möchte.

Jetzt merke ich aus, daß Jens sich an das tägliche Fahren gewöhnt hat, er kommt lange Berge deutlich besser hoch als noch vor drei Tagen. Wie gesagt, der Taunus ist zwar ganz nett, aber nicht vergleichbar.

In Borgo dann Mittagessen, was sonst? Ein ganz anderes Flair, schon fast komplett der Typisierung "Italien" enstprechend. Schöne Innenhofgaststätte in schöner Innenstadt. Es war auch schon etwas wärmer als an den Vortagen. Die Weiterfahrt zum Kaiserjägerweg empfand ich als mühsam, es war warm, wir hatten Gegenwind und es ging weder geradeaus noch flach voran, mir fehlte einfach der Rythmus. Na ja, und Herr Stanciu liegt mit seinen Steigungsangaben auch nicht immer richtig, ab und an sind die mehr beschönigend als realistisch. Nach 66 Tageskilometern kam dann bei der Albergo alla Vedova der kleine Happen zum Schluß, der Kaiserjägerweg. Legendär, mittlerweile komplett asphaltiert, aus gutem Grund für Busse, LKW und Gespanne gesperrt. Die ehemalige österreichische Militärstrasse zieht sich mit tollen Ausblicken aus dem Valsugana hoch zur Hochebene der 7 Gemeinden. Dabei gibt es schöne Ausblicke auf den Levico- und den Caldonazzosee, es gibt auch einen Tunnel und vor allem viele Höhenmeter. Wir hätten halt doch besser trainiert sein sollen, doch mittlerweile ärgern wir uns nicht mehr über das Halb-Schieben, Halb-Fahren, Hauptsache wir kommen an.

Auf der Höhe wartete das Albergo Monterovere, eine echte Landkneipe an einer Strassengabelung. Das Zimmer war einfach (die Betten ganz klar mies: unter meiner Matraze war eine Spanplatte auf das Drahtgeflecht gelegt worden) und sauber. Das Essen hat den Tag dann zum kulinarischen Highlight gemacht. Trentiner Küche - superbes Kalbfleisch mit Auberginen - mit großen Portionen, guter Wein, schon empfehlenswert. Es war leer, noch drei Gäste außer uns. Die Wirtin sagte, daß die Saison schon immer sehr kurz sei (Weihnachten, Ostern, Pfinsten, Sommerferien) und daß derzeit der inneritalienische Tourismus auch immer mehr nachlasse. Auch hier bewahrheitet sich, daß eine Übernachtung mit Halbpension 45-50€ kostet.

Return to top