2. Tag:

Bad Ems - Nassau - Mühlbachtal - Singhofen - Jammertal - Obernhof - Laurenburg - - Villmar - Langhecke - Elkerhausen - Weinbach - Freienfels - Weilburg

15. Mai 2005

 

Km

67,30

Fahrzeit

5:56

Hm auf   

1644

Hm ab   

---

Vavg 

11,37

Vmax 

50,3

 

Morgens erstmal ausgeschlafen, Frühstück ab 08:00. Das Frühstück war reichhaltig und herzhaft. Noch ein wenig Service am Gefährt, bei Jan hatte der gestrige Regentag das Ende eines Satzes Bremsbeläge eingeläutet, Kette säubern und ölen und auf ging es. Erstmal eine morgendliche Runde durch Bad Ems, die etwas vergangene Pracht bewundern. In der Morgensonne ist es ein schöner Ort, beschaulich, ruhig und teilweise richtig imposant. Aber die besten Zeiten hat Bad Ems wohl hinter sich. Als "zweites Frühstück" gab es den Aufstieg zum Wintersberg oberhalb von Bad Ems. Dort gibt es ein Restaurant mit Hotel, schön gelegen an einem restaurierten Römerturm mit tollem Blick ins Tal über Bad Ems hinweg. Sicher eine ute Alternative zur Übernachtung im Tal (Bad Ems). Und nun fing die Trail- und Ausblickorgie an. Bis Nassau ging es zum Warmfahren auf dem Lahnhöhenweg über Pfade und Forstwege auf der Höhe entlang mit tollem Ausblick in den Westerwald entlang, kurz vor Nassau gab es noch einen schönen Aussichtspunkt. Das Lahntal ist sehr klein und eng, aber im Vergleich zum Rheintal mit zwei Strassen und zwei Eisenbahnstrecken viel leiser. Es wirkt viel kompakter.

 

Vom Wetter her hatten wir Glück, es hat nicht geregnet. Kalt war es weiterhin. Allerdings hatte der Regen der vergangenen Woche die Wege gut aufgeweicht und das bekamen wir bald zu spüren.

 

Ab Nassau ging es in das Mühlbachtal. Was hier anfing war für mich der echte Höhepunkt der Tour. Das Mühlbachtal ist ein sehr grünes Tal, das immer enger wird und in der Nähe von Singhofen einen Ausstieg hat. Es hat etwas bukolisches, erst saftige grüne Wiesen , dann wird es enger, der Weg wird zum Pfad, der sich am Hang oberhalb des Baches entlangschlängelt, immer wieder schöne Ausblicke bietet, sich auch wieder an den Bach anschmiegt. Es war der einzige Ort an dem wir an diesem Tag eine nennenswerte Anzahl von Leuten trafen. Es war auch der Ort, an dem sich die Plattfüße häuften, ich hatte zwei davon. Ach ja, Jan hat sich einmal gelegt. Nun denn, die Bodenbeschaffenheit verhieß das Beste, intensive Bodenproben an Roß und Reiter waren angesagt. Eine kurzes Intermezzo durch Singhofen, übrigens ein Ort mit sehr schönen Einfamilienhäusern, und ab ging es ins Jammertal. Leider haben wir nicht das  ganze Jammertal ab Katzenelnbogen abfahren können, aber der Teil ab Singhofen war super. Wie heißt es im Film "Gefährliche Brandung" so schön: "Sex mit den Göttern". Das Tal ist ganz anders als das Mühlbachtal, enger, nicht so grün, keine Wiesen sondern Bäume. Tolle flüssige Abfahrt, einfach hübsch. Und dort hat es auch mich einmal gelegt.

 

Hinter Obernhof kam dann der härteste Abschnitt des Tages. Der Weg war total aufgeweicht, teils musste man bergab treten um voranzukommen und nicht einzusinken. Zunächst ab Obernhof steil bergauf auf der Strasse und dann auf dem Lahnhöhenweg weiter. Dann immer am Hang entlang auf einem stark aufgeweichten Weg mit teils prachtvollen Aussichten bis Laurenburg. Angesichts der Tatsache, daß wir auf dem aufgeweichten Geläuf nicht so flott vorankamen ließ uns ab dort den Zug nehmen und knappe 20km abkürzen. Man kann über die Bahn sagen was man will, das Lahntal ist super erschlossen. Auch am Wochenende Stundentakt, massig Platz für die Räder (was nicht heisst daß bei gutem Wetter jeder mitkommt!) und gut aufeinander abgestimmte Umsteigezeiten in Limburg.

 

Unsere Bahnfahrt endete nach knapp 35 Minuten in Villmar. Unterwegs hatten wir schon in Weilburg im Hotel angerufen, da wir nach 18:00 ankommen würden. Vom Bahnhof in Villmar ging es, klar, was schon, bergauf. Immer auf der Höhe über dem Lahntal, das hier schon deutlich breiter und flacher abfallend ist, durch dichte Wälder und auf rollenden Hügeln durch Felder hinweg durch Langhecke (mal wieder kurz verfahren) über Elkerhausen und Weinbach, dann wieder auf der Strasse, nach Freienfels. In Freienfels verließen wir den Lahnhöhenweg und fuhren Richtung Weilburg, der Stadt mit dem einzigen Schiffstunnel Deutschlands. Im Schloßhotel wurden wir rasch als diejenigen identifiziert, die von unterwegs angerufen hatten. Die Schlammspuren machten deutlich, wo wir den Tag verbracht hatten; nicht auf dem Radweg im Lahntal wie 99% der Radler. Vermutlich waren wir ziemliche Exoten. Freundlicherweise bekamen wir in Ermangelung eines Wasserschlauches drei Eimer mit warmem (!) Wasser für die Räder. Ging auch. Die Räder kamen in die Garage, wir in ein Zimmer oberhalb der Lahn.

Nachdem wir die Schuhputzmaschine gequält hatten und vor dieser nette kleine Erdhaufen lagen zogen wir los. In der Brauereigaststätte der Weilburger Brauerei gab es stattliche Portionen und vor allem zivile Getränkepreise für die "Betäubungsmittel".

Ordungsgemäß abgefüllt ging es in ins Bettchen.

 

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